Ornithologie:Flügelkunde

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Je näher am Äquator ein Vogel lebt, umso kürzer und runder sind seine Flügel. Die von europäischen Arten sind eher lang und spitz.

Von Tina Baier

An den Flügeln eines Vogels lässt sich erkennen, wo er lebt. Anders ausgedrückt: Vögel aus dem südamerikanischen Regenwald, aus Afrika oder Neu-Guinea haben in der Regel kurze, runde Flügel. Solche aus Europa oder Nordamerika eher lange, spitze. Um diese These zu belegen, haben Biologen das Aussehen von 782 verschiedenen Vogelarten auf der ganzen Welt miteinander verglichen. "Die Form der Flügel reflektiert den Lebensstil", sagt Jonathan Kennedy, Erstautor der Studie, die in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B veröffentlicht wurde. Kurze Flügel wie die des Iringaschnäppers (links) sind ungeeignet, weite Strecken zurückzulegen. Das müssen Arten, die in der Nähe des Äquators leben, aber auch gar nicht, weil sie dort, wo sie sind, das ganze Jahr über problemlos Futter finden. Ihre Flügel sind aber ideal für schnelle Flugmanöver im dichten Regenwald. Der Rußschwalbenstar (rechts) gehört dagegen zu den Nomaden unter den Vögeln und bewältigt mit seinen langen spitzen Flügeln weite Strecken.

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