China scheint es geschafft zu haben: Das Land bekommt endlich die lang ersehnte internationale Anerkennung für sein Transplantationssystem. Als die Weltkonferenz der Organtransplanteure 2016 erstmals in China stattfand, standen mehr als 50 chinesische Referenten im Programm. Ein Novum, bis dahin durfte kaum jemand seine Studien bei internationalen Konferenzen vorstellen, weil es in China üblich war an Patienten zu forschen, die Organe von hingerichteten Gefangenen transplantiert bekommen hatten - eine international geächtete Praxis. Doch nun prophezeit José Ramón Núñez Peña von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) China "eine führende Rolle innerhalb der Transplantationswelt". Selbst die päpstliche Akademie der Wissenschaften empfing im Februar führende chinesische Transplantationsfunktionäre - ausgerechnet bei einer Tagung gegen den internationalen Organhandel.
Organtransplantationen in China:Bestellter Tod
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Vieles deutet darauf hin, dass in China nach wie vor Organe von Hingerichteten transplantiert werden. Lernten die verantwortlichen Ärzte ihr Handwerk auch an deutschen Kliniken?
Von Martina Keller
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