Der Leichenfund am 19. September 1991 war ein Glücksfall für die Wissenschaft. Zwei Bergsteiger entdeckten an jenem Tag am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen einen gefrorenen, auf natürliche Weise mumifizierten Toten; heute ist der Mann weltweit als "Iceman", "Frozen Fritz" oder "Ötzi" bekannt. Er sei einzigartig, hieß es bald. Habe er doch rund 5300 Jahre lang unverändert und von der Außenwelt abgeschirmt im Eis gelegen, nebst Kleidung und Werkzeugen, einem unfertigen Bogen, einem Köcher mit 14 Pfeilen und einem Kupferbeil, alles gut erhalten wie in einer Zeitkapsel. Kaum ein archäologischer Fund ist seither derart umfangreich beschrieben worden wie der "Mann aus dem Eis" und dessen Sachen. Doch jetzt, mehr als 30 Jahre später, ist klar: Die Idee von einer Zeitkapsel stimmt so nicht. Und hinter die Geschichten um Ötzi gehört so manches Fragezeichen.
Archäologie:Ötzi gibt neue Rätsel auf
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Die Gletschermumie hat die Jahrtausende wohl doch nicht ständig unter Eis überdauert. Und damit stellt sich auch die Frage: Wem gehörte die gefundene Ausrüstung wirklich?
Von Jakob Wetzel

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