Süddeutsche Zeitung

Ökologie:Baumschwund

Von den über drei Millionen Quadratkilometer Wald, die weltweit zwischen 2001 und 2015 gerodet wurden, sind 25 Prozent für immer weg. Eine Auswertung von Satellitenbildern aber zeigt: Die restliche Fläche könnte wieder nachwachsen.

Von Sandra Sperling

Mehr als drei Millionen Quadratkilometer Wald wurden zwischen 2001 und 2015 weltweit gerodet. Das entspricht einer Fläche, die fast neun Mal so groß ist wie Deutschland. Ein Viertel aller Bäume wurde allein in Lateinamerika gefällt. Während 25 Prozent der Wälder unwiederbringlich verloren sind, könnte der Rest zumindest theoretisch nachwachsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Fachmagazin Science erschienen ist. Anhand von hochauflösenden Satellitenbildern werteten Forscher um Philip G. Curtis vom Sustainability Consortium der Universität von Arkansas Landschaftsveränderungen aus. Ihre Ergebnisse fassten sie in einer Karte zusammen, die fünf verschiedene Hauptursachen für Baumverluste zeigt: Rohstoffgetriebene Abholzung (25 Prozent), Forstwirtschaft (31 Prozent), Wanderfeldbau (21 Prozent), Waldbrände (22 Prozent) und Urbanisierung (fast 1 Prozent). Je nach Region variieren die Hauptgründe für den Verlust von Waldfläche. In Südwestasien mussten die meisten Wälder großflächigen Plantagen weichen. Auch in Zentral- und Südamerika wurden Wälder endgültig durch Reihenkulturen oder Weideland ersetzt. In Subsahara-Afrika dominiert der Wanderfeldbau. Nördliche und gemäßigte Regionen verlieren ihren Baumbestand meist durch Forstwirtschaft oder Waldbrände.

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Quelle:
SZ vom 20.09.2018
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