Obamas Nasa-Etat:Ein großer Schnitt für Amerika

US-Präsident Obama kippt die Weltraumpläne seines Vorgängers Bush. Eine neue Mondmission ist nicht das einzige Projekt auf der Streichliste.

Amerikanische Astronauten werden nicht nochmals auf dem Mond landen - zumindest nicht in absehbarer Zeit. Der Budgetentwurf für die US-Raumfahrtbehörde Nasa, den Präsident Barack Obama am Montag vorstellen will, wird kein Geld für eine solche Raumfahrtmission enthalten. Damit sind die noch aus der Regierungszeit von George W. Bush stammenden Pläne, spätestens 2020 wieder einen Amerikaner auf dem Mond abzusetzen, vorerst vom Tisch.

Nasa testet Rakete
:Ares auf ihrem einzigen Flug

Zweimal musste der Start der neuen Nasa-Rakete wegen schlechten Wetters verschoben werden - doch nun hat Ares I zu ihrem Testflug abgehoben. Es könnte bereits ihr letzter sein.

Zwar will Obama, wie aus seinem Umfeld verlautete, das Nasa-Budget in den kommenden fünf Jahren um etwa sechs Milliarden Dollar erhöhen; das Geld soll aber hauptsächlich in den weiteren Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) bis zum Jahr 2020 fließen. Für ein bemanntes Mond-Programm wären dagegen pro Jahr drei Milliarden Dollar zusätzlich nötig gewesen.

Gleichzeitig wird auch der Bau der neuen Ares-Rakete eingestellt, die Astronauten zur ISS bringen sollte und vor drei Monaten ihren ersten Testflug absolvierte.

Stattdessen will die US-Regierung private Raumfahrtfirmen ermuntern, Raketen für den Transport von Astronauten zu entwickeln. Die Nasa würde dann nur noch einen zuvor festgelegten Betrag für die Sitzplätze an Bord zahlen - eine radikale Abkehr vom bisherigen Konzept, bei dem die Raumfahrtbehörde Entwicklung, Bau und Betrieb der bemannten Raketen stets selbst in die Hand genommen hatte. Kongressabgeordnete aus den einflussreichen Raumfahrtstaaten Florida, Alabama und Texas haben bereits Widerstand gegen die Kürzungspläne von Präsident Obama angekündigt.

© SZ vom 30.01.2010/alst/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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