Psychologie:Die Macht der Erinnerung

Lesezeit: 2 Min.

Erinnerungen an vergangene Momente sind wie bittersüße Medizin. (Foto: Catherina Hess)

Gedanklich in der Vergangenheit zu verweilen ist sentimentaler Quatsch, heißt es immer wieder. Dabei haben Forscher herausgefunden: Nostalgische Gefühle können helfen, den Alltag besser zu ertragen - gerade in pandemischer Einsamkeit.

Von Sebastian Herrmann

Vor viel zu vielen, längst vergangenen Jahren befand sich auf dem Gelände neben der S-Bahn-Station eine Mischung aus Müllkippe und Tümpel. In der Mitte des trüben Teiches lag ein rostiges Mofa, dessen orange lackierter Tank gerade so aus dem Wasser ragte. Zwischen dem giftgrünen Algenschlonz im Uferbereich wimmelten Kaulquappen, die wir Kinder aus der nahen Neubausiedlung fingen und versuchten, im Gerippe einer ausgelaufenen Autobatterie über die Gleise nach Hause zu transportieren. Irgendwann ließ die Gemeinde den Müll dann entsorgen und ernannte den Tümpel zum Biotop. Für uns Kinder blieb das Gelände dennoch ein Abenteuerspielplatz, obwohl dort nun Molche und Lurche geschützt wurden.

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