Norovirus:Heftige Saison

Deutschlandweit grassiert das Norovirus - und zwar früher und heftiger als in den Vorjahren. Grund für die Häufung der lästigen und mitunter gefährlichen Brechdurchfälle könnte ein neuer Erregertyp sein.

Die diesjährige Norovirus-Saison hat nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) deutlich früher und heftiger begonnen als in den Vorjahren. Im November wurden bundesweit insgesamt mehr als 14 500 Fälle des hochansteckenden Brechdurchfalls bestätigt, wie das RKI in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin mitteilte. In den fünf zurückliegenden Jahren wurden im gleichen Zeitraum jeweils zwischen 6 131 und 10 884 Fälle übermittelt.

Grund für die aktuelle Häufung könnte ein neuer Virustyp sein. Auch in der Vergangenheit sei eine solche Entwicklung häufig mit dem Erscheinen eines neuen Genotyps einhergegangen, gegen den die Bevölkerung nicht immun war. Tatsächlich hat das RKI vor kurzem einen solch neuen Typ aus Stuhlproben Erkrankter isoliert. Es sei aber noch zu früh, um eine Prognose der laufenden Saison zu erstellen.

Die Viren verursachen Erbrechen, starke Durchfälle und führen zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust. Kleine Kinder, chronisch Kranke und Senioren sind besonders stark betroffen und müssen unter Umständen in einer Klinik behandelt werden. Gesunde Erwachsene überstehen die Infektion dagegen in der Regel schnell und folgenlos.

Noroviren sind hoch ansteckend. Sie werden am häufigsten durch direkten Kontakt zu Erkrankten und dabei vor allem über Stuhl und Erbrochenes übertragen. Auch verschmutzte Waschbecken, Türgriffe oder Toilettenbecken sind potenzielle Infektionsquellen. Der wirksamste Schutz vor einer Infektion ist häufiges und sorgfältiges Händewaschen. Erkrankte sollten nach Möglichkeit keinen Kontakt zu anderen Familienmitgliedern haben, keinerlei Essen für andere zubereiten - und noch zwei Wochen lang auf strikte Hygiene achten.

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