Während des amerikanischen Bürgerkriegs, im Jahre 1863, zeichnete Thomas Nast, der bekannteste politische Karikaturist der USA im 19. Jahrhundert, erstmals Santa Claus für das Wochenmagazin Harper's Weekly - und legte damit gewissermaßen fest, wie der Nikolaus von nun an aussehen würde:
Die erste Darstellung von Santa Claus durch den Karikaturisten Thomas Nast aus dem Jahre 1863 (großes Bild, links oben) sowie ein Bild aus dem Jahre 1881, das modernen Darstellungen bereits sehr ähnelt (rechts unten).
(Foto: oh)Ganz ähnlich wie von Moore beschrieben trat Father Christmas bei ihm nun auf: mollig, lustig und mit langem Rauschebart.
Zunehmend verdrängte diese Figur nun alle anderen Darstellungen des Weihnachtsmannes. (Nast, ein deutscher Einwanderer, steckte übrigens auch hinter den Maskottchen der US-Parteien, dem Esel für die Demokraten und dem Elefanten für die Republikaner.)
Und sogar die Santa-Farben gehen auf Nast zurück. Als der Zeichner gebeten wurde, einige seiner Werke zu kolorieren, wählte er für den Weihnachtsmann die Farben Weiß und Rot.
Zuvor war er vor allem in grüne Gewänder gekleidet gewesen. Und auch andere Eigenschaften des neuen Santa Claus sind Erfindungen des Karikaturisten. So siedelte Nast ihn zum Nordpol um, wo der Weihnachtsmann nun Spielzeuge herstellt.
Auch machte er den europäischen Gefährten des ehemaligen Bischofs, Knecht Ruprecht, Krampus oder wie er auch heißen mag, überflüssig. Denn Santa führt seit Nast eine eigene Liste von braven und bösen Kindern, anhand derer er entscheidet, wer beschenkt wird, und wer nicht.
Gerüchte besagen, der heutige Weihnachtsmann - oder zumindest seine Erscheinung - wäre eine Erfindung dese Getränkeherstellers Coca-Cola. Ganz so ist es also nicht.