Die ersten Europäer, die das Königreich von Benin besuchten, waren beeindruckt. Ihre Berichte sind die einzigen schriftlichen Quellen, die von der damaligen Hauptstadt des Reiches erzählen, dem heutigen Benin City in Nigeria. Die Europäer beschrieben den Ort als eine riesige Stadt mit bis zu 40 Meter breiten Straßen. Sie erzählten von einem säulengeschmückten Palast für den „Oba“, den König. Und bevor sie die Hauptstadt des Reiches betreten konnten, war eine weitläufige Befestigungsanlage aus Wällen und Gräben zu überwinden. Oben habe man undurchdringliche Dornenhecken gepflanzt, beobachtete etwa der französische Sklavenhändler Jean-François Landolphe im 18. Jahrhundert. Und die Wälle seien so hoch, dass sie die ganze Stadt verbergen: Erst wenn man durch eines der dauernd bewachten Tore geschritten sei, könne man die Häuser sehen.
Nigeria:Eines der größten archäologischen Denkmäler der Welt ist in Gefahr
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Das einstige Königreich von Benin hinterließ prächtige Bronzen – und Tausende Kilometer lange Wälle und Gräben, die nun zu verschwinden drohen. Wie Forscher versuchen, sie zu bewahren.
Von Jakob Wetzel

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