Nestbau:Beflügelte Architekten

Mobil, mitwachsend oder mit Bioheizung: Wer sich für intelligentes Wohnen interessiert, sollte sich die Nester einiger Vögel anschauen.

Luise Heine

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Quelle: SZ

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Flexible Neubauten

Kolibris aus Kanada bauen Nester mit nur sechs Zentimetern Durchmesser. Während der Platz für die Küken anfangs reicht, wird er aber immer knapper, je größer sie werden. Gut, dass die Spinnweben, die die Vögel als Baumaterial sammeln, dehnbar sind. Außerdem können die Kolibris das Nest praktisch an jeden Ort kleben. Zusätzlich lassen sich weiche Flechten und Moos einarbeiten, die auch tarnen.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Schützender Wall

Zwergflamingos haben sich den Natronsee in Afrika als Lebensraum ausgesucht. Weil so viele Salze darin gelöst sind, ist das Wasser ätzend. Gut gegen Feinde, schlecht für zarte Eierschalen. Darum häufen die Tiere Erde zu einer 40 Zentimeter hohen Plattform auf. Die überragt den schwankenden Wasserspiegel auch noch bei starken Regenfällen. Außerdem erhitzen sich die Eier durch die bessere Luftzirkulation dort selten über 35 Grad.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Falscher Eingang

Um ungestört zu bleiben, bauen afrikanische Kapbeutelmeisen einen falschen Eingang. Obwohl er wie eine Öffnung aussieht, gibt es kein Reinkommen. Er bietet immerhin eine Sitzmöglichkeit.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Genähtes Dach

Besonders geschickt ist der südostasiatische Schneidervogel. Er wickelt Blätter mit Spinnweben zusammen und pickt in die so fixierten Blattränder Löcher. Durch die fädelt er Spinnfäden, Rindenfasern oder Baumwolle und zwirbelt daraus auf der anderen Seite kleine Kügelchen. So näht er sich eine bequeme Höhle, die praktischerweise hervorragend an die Umgebung angepasst ist und ein Dach über dem Kopf bietet.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Feste Aufhängung

Der Cassinweber aus Afrika ist Knüpfkünstler. Die Knoten, mit denen er sein Heim am Baum aufhängt, sind die haltbarsten im Tierreich. Sie trotzen selbst den stärksten Stürmen. Der Aufwand lohnt sich: So kann der Vogel mehrere Jahre hintereinander im selben Nest wohnen und brüten.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Eingebauter Brutkasten

Australische Großfußhühner lassen brüten. Sie legen einen Hügel aus kompostierbaren Pflanzenresten an: Die Wärme, die beim Verrotten entsteht, brütet die Eier aus. Eine Schicht aus Sand obenauf sorgt für fast konstante 34 Grad Celsius im Inneren des Eis während der Brutzeit. Mit ihrem Schnabel kontrollieren die Vögel die Hitze im Hügel und leiten je nach Bedarf kühlende oder wärmende Maßnahmen ein.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

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Schwimmende Festung

Eine schwimmende Festung weist Fressfeinde und Eierdiebe in ihre Schranken. Der in Europa ansässige Haubentaucher baut seine Brutstätte aus leichten Materialien wie Schilf, Holz und sogar Plastik. Verankert an Wasserpflanzen, kann das Nest nicht wegtreiben und passt sich dazu dem jeweiligen Wasserstand an.

(Illustration: Kirsten Maria Peter)

(SZ Wissen, Ausgabe 04/2009/beu)

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