Naturschutz - Wilgartswiesen:Grüne: Biosphärenreservat ist Vorbild und Gästemagnet

Deutschland
Frauen wandern durch einen Wald. Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald hat sich nach Einschätzung des grünen Landtagsabgeordneten Andreas Hartenfels in Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu einer Modellregion für ganz Deutschland entwickelt. Umweltministerin Ulrike Höfken spricht zudem von einem "Gästemagneten". "Über das reine Wandererlebnis in der Natur hinaus bietet der Pfälzerwald dem Gast ein vielfältiges Freizeitangebot von der Burgbesichtigung über den Klettersteig bis zum Genuss regionaler Produkte", heißt es in der Antwort der Grünen-Ministerin auf die Kleine Anfrage ihres Parteifreunds Hartenfels.

Genaue Zahlen gebe es zur touristischen Entwicklung indes nicht, weil das Biosphärenreservat von der Statistik-Behörde des Landesamts nicht als eigenes touristisches Ziel erfasst werde.

Das Gebiet des Pfälzerwaldes, des Haardtrandes sowie weitere kleinere, dem Pfälzerwald vorgelagerte Landschaftsteile wurden 1958 als Naturpark Pfälzerwald ausgewiesen. Dieser umfasst eine Fläche von knapp 180 000 Hektar. Das Gebiet wurde 1992 von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt. 1998 wurde mit dem benachbarten Reservat Nordvogesen in Frankreich ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat gebildet und ebenfalls von der Unesco anerkannt.

Hartenfels, der auch umwelt- und europapolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion in Mainz ist, sagte: "Im Pfälzerwald wurden in den letzten Jahren zahlreiche grenzüberschreitende Projekte mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Naturschutz und Umweltbildung angestoßen." Diese vermittelten neben wichtigen Aspekten des Natur- und Artenschutzes auch den europäischen Gemeinschaftsgedanken. Die Auswilderung des Luchses, Gärten für die Artenvielfalt und naturschutzorientierte Beweidung nennt Höfken in ihrer Antwort als Beispiele. Dazu komme das Projekt "Gefährdete Tierarten im grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerald-Nordvogesen" für Wiederansiedlung und mehr Schutz. Dabei gehe es etwa um den Steinkrebs, Schmetterlinge - den dunklen und hellen Wiesenkopf-Ameisenbläuling - sowie mehrere Fledermausarten.

"Mit Blick auf die anhaltende Klimaerhitzung und ihre verheerenden Folgen ist zudem ein nachhaltiger Wandel unseres Handels hin zu mehr regionaler Wertschöpfung wichtiger denn je", sagte Hartenfels. Erste wichtige Schritte seien grenzüberschreitende Bauernmärkte und auf ökologische Kriterien ausgelegte Vergaberichtlinien für Verwaltungen.

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