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Naturschutz - Wetzlar:Gefährliches Virus tötet weniger Amseln

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Frankfurt/Main (dpa/lrs) - Das für Amseln gefährliche Usutu-Virus hat die Vögel dieses Jahr weniger dezimiert als befürchtet. Die Zahl kranker oder gestorbener Amseln ging deutlich zurück. "Die Todesfälle steigen nicht an. Von daher kann von Entwarnung gesprochen werden", sagte der Sprecher des Naturschutzbunds (Nabu) Hessen, Berthold Langenhorst.

In Rheinland-Pfalz wurden bis Ende August dieses Jahres 120 Amseln mit Verdacht auf Befall durch den gefährlichen Erreger gemeldet. 2018 waren es noch 268 Tiere. Usutu macht die Vögel apathisch. Sie flüchten und fliegen nicht mehr, nehmen kein Wasser mehr an und sterben nach einigen Tagen.

Der Rückgang der Fälle deute daraufhin, dass "manche Amseln Antikörper entwickeln und überleben", sagte Langenhorst. Setzten sich die Resistenzen durch, bestehe Hoffnung, dass die Amselpopulation auf Dauer mit dem Virus klarkomme.

Der aus dem Afrika zugewanderte Usutu-Erreger hat sich dem Nabu zufolge über Süddeutschland und die Rheinschiene entlang ausgebreitet. Der Schwerpunkt liege inzwischen in Norddeutschland.

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