Naturschutz - Schorfheide:Nachwuchs im Wildpark Schorfheide

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Schorfheide (dpa/bb) - Ein Wisentbaby, kleine Wollschweine und ein neues Familienmitglied bei den englischen Parkrindern: Der Wildpark Schorfheide kann trotz Trockenheit und Hitze Tiernachwuchs vermelden. Leiterin Imke Heyter freut sich besonders über den kleinen Wisent mit Namen "Schorf-Heinz", der an diesem Montag einen Monat auf der Welt ist. Er sei etwas ganz Besonderes, berichtete sie der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Seit sechs Jahren sei das der erste Nachwuchs, nachdem eine neue Zuchtgruppe aufgebaut worden sei. Die Zucht der urigen Riesen sei genetisch sehr anspruchsvoll, erklärte Heyter.

Wisente sind die etwas kleineren europäischen Verwandten der amerikanischen Bisons und die größten Landsäugetiere Europas. Heyter zufolge sind sie eine streng geschützte Art und vom Aussterben bedroht. "Deshalb tun wir im Wildpark auch etwas für den Tierschutz." Weltweit gebe es nur noch etwa 8000 Tiere, berichtete die Tierexpertin. Vor knapp 100 Jahren habe es in der Wildnis nur noch zwei Wisentpopulationen im polnischen Urwald von Bialowieza und im Westkaukasus mit insgesamt 54 Wisenten gegeben. Die Tiere müssten bekannter gemacht werden, so Heyter. "In Deutschland kennt kaum jemand den Wisent, das ist das große Problem." Es gebe über kurz oder lang eine Rückwanderung der Wisente, etwa aus Polen. Sie berichtete, dass ein Wisent in der Region aus Unkenntnis schon erschossen wurde. "Ihn populärer zu machen, hilft."

Auch die Wollschwein-Familie im Wildpark hat sich im Juli mit vier kleinen Schweinen vergrößert. "Sie bekommen von uns kühlen Schlamm, in dem sie sich suhlen können und so kommen sie gut über die heißen Tage", sagte die Leiterin. Der Nachwuchs beim englischen Parkrind, die weiße Form des heute ausgestorbenen dunklen Auerochsen, kann mit der Hitze gut umgehen, wie Heyter berichtet.

Bei der Otter-Familie könnte Nachwuchs bevorstehen. Hoffnung mache, dass das Weibchen sich zurückgezogen habe, berichtete die Leiterin des Wildparks im Kreis Barnim. Da müsse man nun abwarten.

© dpa-infocom, dpa:220801-99-234915/2

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