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Naturschutz - Börfink:Neu App für Nationalpark Hunsrück-Hochwald

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Mainz (dpa/lrs) - In der Wildnis muss sich niemand verlaufen: Eine neue App zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald zeigt Naturfreunden, wo sie sich gerade befinden, wie der Wanderweg verläuft und wo es die nächste Möglichkeit zum Einkehren gibt. Die Nationalpark-App verstehe sich als digitaler Begleiter, "der es auch während Corona-Kontakteinschränkungen ermöglicht, Natur zu erleben und Wildnis zu erfahren", erklärten zum Start der App die Regierungschefs von Rheinland-Pfalz und Saarland, Malu Dreyer (SPD) und Tobias Hans (CDU).

Das neue Angebot ist auch ein Instrument, um den an Pfingsten vor fünf Jahren eröffneten Nationalpark bekannter zu machen, der aus Sicht der Landesregierung in Mainz sein Potenzial für den naturnahen Tourismus noch nicht ausgeschöpft hat. Eine der größten Herausforderungen werde es sein, "die Wahrnehmung und Sichtbarkeit des Nationalparks auszubauen", erklärte das rheinland-pfälzische Umweltministerium zu Beginn des Jahres. Dies erfordere "immer wieder neue Produkte oder Produktinnovationen".

Im Zentrum der App stehen die Wanderwege, auf denen man etwa vom Nationalpark-Tor am Erbeskopf ins lauschige Dorf Börfink gelangt. Übernachtungsmöglichkeiten sind mit Telefonnummer und Web-Seite angegeben. Angezeigt werden auch Campingplätze am Rand des Nationalparks, aber noch ohne Kontaktdaten. Sieben digitale Touren mit einer Länge von zwei bis acht Kilometern, mehreren Stationen und Gesprächen zwischen einem Ranger und einer Besucherin geben eine Einführung zu Themen wie Waldwirtschaft, Totholz oder Moore.

Die für die Betriebssysteme iOS und Android entwickelte App nutzt Techniken der "Augmented Reality", also einer digital erweiterten Realität. So kann man nach dem Einscannen einer Infotafel vor Ort einen virtuellen Ranger treffen - und sogar ein Selfie mit ihm machen. "Die Natur unseres gemeinsamen Nationalparks steckt voller Geheimnisse, und die neue Nationalpark-App macht es möglich, diese mit einer digitalen Schnitzeljagd für sich zu entdecken", erklärte Hans.

Die Touren können vor einem Besuch heruntergeladen werden und funktionieren dann auch offline. Die digitale Besuchersteuerung soll es auch ermöglichen, auf eine umfassende Beschilderung im Schutzgebiet zu verzichten - die der Idee des Nationalparks widersprechen würde, die Natur sich selbst zu überlassen.

Der länderübergreifende Nationalpark Hunsrück-Hochwald umfasst 10 120 Hektar im Bereich der westlichen Höhenlagen des Hunsrücks und erstreckt sich über den Idarwald und den Schwarzwälder Hochwald, der meist nur als Hochwald bezeichnet wird. Von der Gesamtfläche liegen etwa 986 Hektar des Nationalparks im Saarland.

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