Auf dem Mars war es vor Milliarden Jahren richtig nass. Davon sind Astronomen der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa überzeugt, nachdem sie den heute noch vorhandenen Wasserdampf in der Marsatmosphäre mit Teleskopen in Chile und auf Hawaii genau vermessen haben.
Der Theorie zufolge war der Rote Planet einst mit einem Ur-Ozean bedeckt, dessen Wasser aber nach und nach in den Weltraum verdampfte. Die vor rund 4,5 Milliarden Jahren auf dem Mars vorhandene Wassermenge meinen die Forscher exakt beziffern zu können: Demnach gab es dort einst fünf Mal so viel Wasser wie heute im Mittelmeer schwappt.
Meer am Nordpol
Anders ausgedrückt: Gleichförmig verteilt würde die Wassermenge - rund 20 Millionen Kubikkilometer - den Mars fast 140 Meter hoch bedecken. Aufgrund der unebenen Topografie des Planeten vermuten die Forscher, dass sich das Wasser seinerzeit im Tiefland der nördlichen Hemisphäre konzentrierte, wo es vermutlich ein knappes Fünftel der gesamten Marsoberfläche einnahm.
Für diese Hochrechnung in die Vergangenheit ermittelten die Astronomen die heutigen Konzentrationen von Wasser und so genanntem schwerem Wasser, bei dem das H₂O-Molekül ein Deuterium-Atom enthält, und verglichen diese mit Wassermolekülen, die in einem Meteoriten enthalten sind, von dem man weiß, dass er vom Mars stammt. Angesichts der Wassermengen auf dem jungen Roten Planeten, ist nicht ausgeschlossen, dass es dort primitive Lebensformen gab.