Nasa-Mission "Dawn":Erste Raumsonde erreicht Zwergplaneten Ceres

Lesezeit: 1 min

Zwergplanet Ceres, von Raumsonde Dawn fotografiert (Foto: AP)

Raumschiff "Dawn" ist am Ziel: Die Nasa-Sonde ist in die Umlaufbahn um den Zwergplaneten Ceres eingeschwenkt.

Nach acht Jahren und fast fünf Milliarden Kilometern hat die mit deutscher Beteiligung gebaute Raumsonde Dawn als erster Flugkörper überhaupt die Umlaufbahn eines Zwergplaneten erreicht. Der nur 1,6 Meter lange und 747 Kilogramm schwere Sonde sei am Freitag am Zwergplaneten Ceres angekommen, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa per Twitter mit.

Dawn soll nun mehrere Monate lang den Planetoidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter erforschen. Mit Multispektral-Kameras, die unter der Federführung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen entwickelt wurden, soll der Himmelskörper genau kartografiert werden.

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Besuch bei zwei Himmelskörpern

Ceres ist mit 950 Kilometern Durchmesser der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel des Sonnensystems. Er gehört wie Pluto zu den fünf bekannten Zwergplaneten. Das sind Himmelskörper, die kleiner als Planeten sind und zugleich groß genug, dass ihre Gravitationskraft ausgereicht hat, sie zu einer Kugel zu formen.

Die Erforschung von Ceres soll Aufschluss über die Entstehung unseres Planetensystems geben. Denn seit mehr als vier Milliarden Jahren hat der Himmelskörper sich kaum verändert: Der 1801 entdeckte und nach der römischen Göttin des Ackerbaus benannte Himmelskörper blieb in der Frühphase seiner Entwicklung stecken und ist damit sozusagen ein Planeten-Embryo. Zuvor hatte die 2007 gestartete Sonde im Rahmen ihrer insgesamt rund 420 Millionen Euro teuren Mission schon den Asteroiden Vesta besucht und erforscht.

Helle Flecken auf der Oberfläche

Mit dem Kamerasystem nahm Dawn in den vergangenen Wochen die bislang detailreichsten Bilder von Ceres auf. Auf ihnen sind zahlreiche Krater zu sehen - und vereinzelte, extrem helle Flecken, die sich bislang nicht erklären lassen. "Strukturen dieser Art kennen wir von keinem anderen Körper im Asteroidengürtel", sagt der MPS-Forscher und wissenschaftliche Leiter des Kamerateams, Andreas Nathues. Möglicherweise sei es freigelegtes Eis, das Licht reflektiere, sagte Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Die Instrumente von Dawn sollen nun das Flecken-Rätsel lösen und weitere Geheimnisse von Ceres lüften. Mehr als 500 Millionen Kilometer von der Erde entfernt wird Dawn mindestens bis Mitte nächsten Jahres den Zwergplaneten erforschen und sich dabei dessen Oberfläche auf bis zu 375 Kilometer nähern.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/chrb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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