Nasa:Huhu, ich bin's

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Das geht noch besser: "Junos" Lebenszeichen. (Foto: NASA/dpa)

Die Weltraumsonde "Juno" schickt ihr erstes Bild aus dem Jupiter-Orbit.

Von Marlene Weiß

Das erste Bild ist ziemlich enttäuschend. Nie kam eine Sonde dem Jupiter näher als jetzt Juno, und was schickt sie zurück? Ein unscharfes Bild vom halben Jupiter, die großen Monde Io, Europa und Ganymed sind als helle Punkte zu sehen. An Information kaum mehr als das, was schon Galileo Galilei mit seinem einfachen Teleskop ausgemacht hat. Doch bei der Nasa wurde die Postkarte mit großer Freude empfangen: Das Bild zeigt, dass Juno wohlbehalten im Jupiter-Orbit angekommen ist.

Dafür musste die Sonde immerhin das Bombardement aus Jupiters Strahlungsgürtel überstehen. Die energiereichen Teilchen, welche das extrem starke Magnetfeld des Planeten dort festhält, können der Elektronik trotz Junos Titan-Panzerung gefährlich werden. Die Kamera war darum zuerst ausgeschaltet und startete erst wieder, als das Schlimmste vorbei war.

"Wir können es kaum erwarten, den ersten Blick auf Jupiters Pole zu werfen"

Da war die Sonde schon dabei, sich auf ihrer ersten Runde wieder vom Jupiter zu entfernen. Das Bild wurde aus einer Distanz von mehr als vier Millionen Kilometern aufgenommen. Die ersten beiden Umrundungen werden jeweils 53 Tage dauern, sie führen Juno weit fort in die Tiefe des Alls. Erst am 27. August soll sie dann wieder ganz nah am Jupiter sein und erstmals hochaufgelöste Bilder zurück zur Erde schicken.

"Wir können es kaum erwarten, den ersten Blick auf Jupiters Pole zu werfen", sagte Scott Bolton, leitender Forscher vom Southwest-Forschungsinstitut in San Antonio, in einer Mitteilung der Nasa. Was darüber hinaus aufgenommen wird, soll auch die Öffentlichkeit entscheiden: Spannende Punkte zur näheren Beobachtung können Laien derzeit auf der Juno-Missionsseite markieren, später wird abgestimmt. Besonders beliebt ist der Rote Fleck, ein hartnäckiger Mega-Sturm, der auch auf Junos erstem Orbit-Foto gut sichtbar ist.

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