Nanotechnologie:Socken ohne Silber

Viele Verbraucher vertrauen Produkten mit Silber-Nanoteilchen. Das Bundesinstitut für Risikoforschung warnt nun, dass deren Wirkung auf den menschlichen Organismus noch unklar ist.

Katrin Blawat

Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) rät von Produkten ab, die Nanopartikel aus Silber enthalten. Es fehle eine abschließende Bewertung, wie sicher diese Zusatzstoffe seien, begründet das BfR seine Empfehlung.

Längste Sockenleine der Welt hängt in Tripsdrill

Socken müssen nicht unbedingt Silber enthalten, um keimfrei zu sein. Einfaches Waschen reicht auch schon.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Silber-Nanopartikel sind häufig in Sportbekleidung wie Socken verarbeitet, in Handtüchern in den Waschräumen öffentlicher Gebäude, in Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und in Kosmetik.

Die Produkte werben damit, keimfrei zu sein, denn Silber wirkt antibakteriell. Laut Umfragen haben viele Verbraucher großes Vertrauen in nanohaltige Produkte - obwohl Experten immer wieder auf ungeklärte Fragen und mögliche Gesundheitsrisiken hinweisen.

Es sei unklar, so das BfR, wie der menschliche Organismus auf die Nanoteilchen reagiert. Möglicherweise vernichtet das Silber auch nützliche Mikroben im menschlichen Körper und in der Umwelt.

Ungewiss ist bislang auch, ob Bakterien resistent gegen das Silber werden. Viele Fachleute zweifeln zudem schon länger am Sinn der Silberpartikel: Es reiche vollkommen aus, Kühlschrank und Socken mit den üblichen Mitteln zu reinigen.

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