Nachschub für die ISS:Russischer Raumfrachter gerät außer Kontrolle

Archivbild eines Vorgängers: Der unbemannte Raumfrachter Progress-38 von der ISS aus fotografiert. Das Versorgungsschiff ist ein Einwegprodukt und verglüht nach jeder Mission in der Erdatmosphäre. (Foto: Reuters)
  • Ein russischer unbemannter Raumfrachter, der auf dem Weg zur ISS ist, fliegt auf einer falschen Flugbahn. Der Funkkontakt ist abgebrochen.
  • Sollte er nicht wiederhergestellt werden können, werde der Transporter wohl abstürzen und in der Atmosphäre verglühen.
  • Die Panne könnte Auswirkungen auf den für den 26. Mai geplanten Start von drei Raumfahrern zur ISS haben. Bei den bemannten Flügen wird ebenfalls eine Sojus-Rakete verwendet, bei der nun Probleme auftraten.

Raumfrachter reagiert nicht auf Funksignale

Ein auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS in Schwierigkeiten geratener russischer Raumfrachter ist offenbar außer Kontrolle. Er reagiert nicht mehr auf Funksignale der Flugleitzentrale bei Moskau. Der Transporter mit etwa 2,4 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS bewege sich auf einer falschen Umlaufbahn, sagte ein Mitarbeiter der Raumfahrtbehörde Roskosmos der Agentur Tass zufolge. Das Bodenpersonal werde versuchen, Kontakt mit der Progress M-27M aufzunehmen.

Sollten auch die letzten Versuche einer Kontaktaufnahme scheitern, stürze der unbemannte Transporter wohl zwischen dem 7. und 11. Mai unkontrolliert ab, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der Flugleitzentrale bei Moskau am Mittwoch der Agentur Tass zufolge. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos erwartet für einen solchen Fall, dass der Frachter mit rund 2,4 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS fast völlig in der Atmosphäre verglüht.

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Auswirkungen auf bemannte Flüge

Der Experte der Flugleitzentrale nannte die Panne "beunruhigend", da sie bei einer Sojus-Rakete aufgetreten sei, die auch für bemannte Flüge genutzt werde. Möglicherweise werde der für den 26. Mai geplante Start von drei Raumfahrern zur ISS verschoben, um erst den jetzt aufgetretenen Fehler genau zu analysieren, hieß es.

Die Sojus hatte am Dienstag nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur die vorgesehene Umlaufbahn deutlich verfehlt. Roskosmos zufolge hat die Raumstation aber vorerst noch genug Lebensmittel und technisches Material an Bord. Auf dem Außenposten etwa 400 Kilometer über der Erde arbeiten derzeit sechs Besatzungsmitglieder.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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