Nach Juni-Hochwasser:Nabu fordert Nachbesserungen beim Hochwasserschutz

Der Naturschutzbund Deutschland plädiert beim Hochwasserschutz für mehr Naturnähe: Renaturierung statt immer höherer Deiche und Flutmauern. Auch die bereit gestellten Hilfsgelder will der Nabu in Teilen anders einsetzen.

Nach dem Elbe-Hochwasser im Sommer hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf einer Versammlung in Dessau-Roßlau Nachbesserungen beim Hochwasserschutz gefordert. Das Juni-Hochwasser sowie die zurückliegenden Fluten an der Elbe zeige, dass es nicht ausreiche, vor allem in technische Bauten wie Deiche und künstliche Gewässer zu investieren, sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke am Samstag.

Technische Maßnahmen lösten das Problem der hohen Pegelstände auf lange Sicht nicht. Sie verlagerten es nur flussabwärts und seien lediglich dort sinnvoll, wo es um den direkten Schutz von Siedlungen und wichtiger Infrastruktur gehe.

Bund und Länder seien aufgefordert, die Weichen für eine Neuausrichtung des Hochwasserschutzes zu stellen, sagte Tschimpke. Teile der bereitgestellten Hilfsgelder für die Schäden aus dem vergangenen Hochwasser müssten in den natürlichen Schutz von Flüssen und Auen fließen. Unter anderem sei dafür ein Pakt mit der Landwirtschaft nötig, um die geeigneten Auenflächen zu schaffen.

Zu dem zweitägigen Treffen in Sachsen-Anhalt sind etwa 220 Delegierte aus ganz Deutschland zusammengekommen. Neben dem Hochwasserschutz wollen die Vertreter auch Themen wie den Bundesfreiwilligendienst und die Jagd diskutieren.

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