Süddeutsche Zeitung

Morbide Faszination:Tiere in Scheiben

Plastinate künden von der Schönheit der Natur und dem morbiden Versuch, die Vergänglichkeit des Lebens zu konservieren.

Luise Heine

Zwölf Wochen dauert es, ein Scheibchenplastinat herzustellen. Am Ende des aufwändigen Prozesses steht ein Präparat, das viele Wissenschaftler schätzen, weil es mehr anatomische Details zeigt, als alle Plastikmodelle.Falkenauge: Der Horizontalschnitt zeigt, wie wichtig gutes Sehen für Falken ist, man beachte die Sehnervendicke.

Katzenqual: Das kranke Tier brauchte Flüssigkeit, die wurde injiziert und lagerte zwischen Wirbelsäule und Rückenhaut.

Vogelwild: Art und Anordnung der Huhnorgane: Die Lunge mit Luftsacksystem ist typisch klein, der Muskelmagen kann Körner zermahlen.

Rattenscharf: Exakter Einblick in einen Nager. Er zeigt die Größe und Lage seiner Organe: Lunge, Zwerchfell, Leber, Herz, Magen, Milz und Niere.

Karpfenkunde: Das Gehirn ist klein, der Kiefer zahnlos, riesig jedoch ist die Schwimmblase des Friedfischs - typisch für Knochenfische.

Igel von innen: Ganz originalgetreu zeigt der Schnitt das Tier nicht. Die Lunge ist kollabiert, der Brustkorb dadurch eingefallen.(Fotos: www.plastinate.com) (Texte: Luise Heine/SZ-Wissen, Ausgabe 5/2009)Weitere spannende Themen aus dem neuen SZ-Wissen finden Sie hier.Das Heft gibt es jetzt am Kiosk.

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