Feuchtgebiete:Unterschätzte Klimaretter

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Moore helfen beim Klimaschutz

Nur wenige Moore sind noch so intakt wie das Murnauer Moos: Mehr als 900 Pflanzen und Tausend Tierarten leben hier.

(Foto: mauritius images / Günter Gräfen)

Moore binden riesige Mengen Kohlenstoff - ein Viertel der landwirtschaftlichen CO2-Emissionen in der EU stammt allein von trockengelegten Feuchtgebieten. Was ihre Renaturierung zum Klimaschutz beitragen könnte.

Von Christoph von Eichhorn

Klimaschutz kann so einfach sein. Manchmal braucht man dafür keine Windräder zu bauen oder Verbrennungsmotoren zu verbieten. Im Falle von Mooren würde es reichen, die Natur machen zu lassen. Die Feuchtgebiete stabilisieren das Klima kostenlos. Sie bedecken zwar nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber so viel Kohlenstoff wie die gesamte übrige Vegetation, von der Tundra Sibiriens bis zu den tropischen Regenwäldern. Während tote Pflanzen an der Luft rasch verrotten, das in Blättern, Ästen und Wurzeln gebundene organische Material also zu CO₂ umgewandelt wird, ist dieser Prozess in Mooren gebremst. Weil in ihnen Wasserüberschuss herrscht, sinken abgestorbene Pflanzen ab und bleiben konserviert - ähnlich wie saure Gurken nicht schlecht werden, solange sie in Flüssigkeit eingelegt sind. Intakte Moore saugen Treibhausgase auf, statt sie abzugeben.

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