Süddeutsche Zeitung

Totale Mondfinsternis:Wenn der Mond blutig wird

Am frühen Montagmorgen kommt es zu einer totalen Mondfinsternis. Wie und wann man das Schauspiel - mit etwas Glück - beobachten kann.

Von Lukas Lorber

In der Nacht auf Montag, den 16. Mai, wird sich der Mond blutrot einfärben. Zumindest wird es in Teilen von Afrika, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten, Neuseeland, der Antarktis und auch in Europa danach aussehen. Zum ersten Mal in diesem Jahr ist eine totale Mondfinsternis zu beobachten, die Erde wird sich genau zwischen Mond und Sonne schieben.

Wann kommt es zu einer Mondfinsternis?

Normalerweise strahlt die Sonne auf den Mond und dieser reflektiert das Licht zur Erde - somit sieht es aus, als würde der Mond selbst leuchten. Schiebt sich jedoch bei einer Mondfinsternis die Erde zwischen Mond und Sonne, dann gerät der Mond in den Kernschatten der Erde. Das passiert durchschnittlich ein paar Mal im Jahr.

Obwohl sich das Naturschauspiel Mondfinsternis nennt, ist der Mond dann alles andere als finster - vielmehr erscheint er rötlich eingefärbt. Der Grund dafür ist, dass das Sonnenlicht von der Erdatmosphäre gebrochen und in seine Farbanteile zerlegt wird. Kurzwelliges blaues Licht wird dabei stärker gestreut, rotes Licht weniger. Vor allem letzteres wird dadurch in den Kernschatten der Erde abgelenkt. Dadurch färbt sich der Mond rot.

Jedoch kommt die rote Färbung nur bei einer totalen Mondfinsternis zustande. Bei einer Halbschattenfinsternis tritt der Mond nur in den helleren Teil des Schattens ein und wird höchstens etwas dunkler. Bei einer partiellen Mondfinsternis schiebt sich der Mond teilweise in den Kernschatten der Erde und verdunkelt sich stärker.

Wann sieht man die Mondfinsternis?

Laut der Website timeanddate.com beginnt am Morgen des 16. Mai um 3:32 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Halbschattenfinsternis, um 4:27 Uhr kommt es zur partiellen Mondfinsternis. Um 5:29 Uhr ist der Mond vollständig in den Kernschatten eingetreten. Der Mond ist zu diesem Zeitpunkt noch knapp über dem Horizont zu sehen, allerdings könnte die aufgehende Sonne den Blick erschweren.

Ihren Höhepunkt erreicht die totale Phase der Mondfinsternis um 6:11 Uhr, ihr Ende findet sie um 6:53 Uhr. Allerdings ist der Mond da von Deutschland aus betrachtet schon hinter dem Horizont versunken. Wer somit einen guten Blick auf die Mondfinsternis erhaschen möchte, dem sei ein Platz mit guter Sicht auf den westlichen Horizont empfohlen. Je weiter man sich im Westen befindet, desto länger kann man den Mond beobachten, da hier die Sonne ein wenig später aufgeht. Im südwestlichen Teil Europas, beispielsweise in Spanien und Portugal, dürften die Bedingungen innerhalb Europas besonders gut sein.

Die nächste totale Mondfinsternis wird am 8. November 2022 zu sehen sein, jedoch nur in Teilen von Nord- und Osteuropa. Danach gibt es mehr als zwei Jahre Pause, bis der Mond im März 2025 erneut in den Kernschatten der Erde eintaucht und blutrot erscheint.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5584240
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/cvei
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.