Die verrottende Bürste könnte der Hauptgewinn sein. Wie ein verwesender Igel sieht sie aus und riecht auch fast so. Mathias Hutzlers Augen leuchten. Eben hat er die Bürste aus dem Ablaufrohr eines riesigen, rostigen Tanks gezogen, in dem vor fünfzig Jahren noch Bier gebraut wurde. Er schneidet ein paar Borsten ab, lässt sie in eine sterile Plastiktüte fallen und reicht die Probe an seinen Kollegen Steve Wagner weiter. "Old brush", alte Bürste, krakelt Wagner in sein Notizbuch. "Das ist gut", poltert er in die Stille, "das ist schön!" Seine zwei besten deutschen Sätze. Hutzler nickt und schweigt. Dann stapfen die beiden weiter durch die Gewölbe.
Mikrobiologie:Die Hefe-Jäger
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In verlassenen Kellern und verrottenden Bottichen suchen Forscher Spuren verschollener Biersorten. Das Motto der Unternehmung: Je dreckiger, desto besser.
Von Claudia Steinert
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