Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Seltene Merkur-Passage vor der Sonne

  • An diesem Montag zieht der Planet Merkur vor der Sonne vorbei.
  • Der Transit beginnt in Deutschland am frühen Nachmittag.
  • Bei der Beobachtung ist Vorsicht geboten, keinesfalls sollte man mit bloßem Auge oder durch ein Fernrohr in die Sonne blicken.

Von Patrick Illinger

An diesem Montag kommt es zu einem astronomischen Schauspiel, das man nur 13 oder 14 Mal in einem Jahrhundert beobachten kann: Merkur, der innerste Planet des Sonnensystems, zieht vor der Sonne vorbei.

Der Transit beginnt in Deutschland am frühen Nachmittag und dauert bis zum Sonnenuntergang. Wie ein kreisrunder Krümel erzeugt der kleine Planet in dieser Zeit einen dunklen Fleck auf der Sonnenscheibe, der sich von den üblichen unregelmäßigen Sonnenflecken unterscheidet. Doch Vorsicht ist geboten: Ein direkter Blick auf die Sonne, ob mit Fernrohr oder bloßem Auge, würde die Netzhaut schädigen. Um das Schauspiel gefahrlos zu beobachten, kann man eine öffentliche Sternwarte besuchen, in München zum Beispiel das Deutsche Museum, wo Besuchern zwei geeignete Fernrohre zur Verfügung stehen. Aber auch wer ein eigenes Fernrohr mit Stativ hat, kann (ein wolkenloser Himmel vorausgesetzt) das Eigenheim zum Observatorium umwandeln. In diesem Fall ist das Fernrohr - ohne hindurchzublicken - auf die Sonne zu richten und ein weißes Blatt Papier in einigem Abstand hinter das Okular zu halten. Mit etwas Geschick bringt man die Sonnenscheibe auf dem Papier zum Leuchten und erkennt Merkur. Das Bild links, aufgenommen von der Beobachtergruppe der Sternwarte im Deutschen Museum, zeigt den letzten Merkur-Transit im Jahr 2016. Den nächsten wird es erst 2032 geben.

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Quelle:
SZ vom 11.11.2019
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