Innehalten, Abstand gewinnen, sich besinnen und das eigene Tun überdenken. Das täte vielen Menschen im Beruf gut. Diese Empfehlung gilt auch für Ärzte, die längst nicht immer wissen, was zuverlässig hilft. Was als unmittelbarer Nutzen einer Therapie angesehen wird, beruht manchmal lediglich auf Zufall oder dem natürlichen Genesungsverlauf. David Casarett von der University of Pennsylvania ruft daher im New England Journal of Medicine von dieser Woche seine ärztlichen Kollegen dazu auf, nicht der "Illusion der Kontrolle" zu erliegen und leichtfertig den Nutzen angebotener Therapien zu überschätzen (Bd. 374, S. 1203, 2016).
Medizin:Einfach mal Abwarten
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Alles im Griff, oder? Auch Ärzte überschätzen gerne den Effekt der eigenen Taten.
(Foto: Friso Gentsch/dpa)Die Kontroll-Illusion ist in der Psychologie wohlbekannt. Menschen glauben oft zu Unrecht, sie hätten Einfluss auf das Geschehen. Nicht anders geht es Ärzten, die den Nutzen von Therapien überschätzen.
Von Werner Bartens
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