Süddeutsche Zeitung

Massenaussterben vor 12 000 Jahren:Wählerisch in den Untergang

Säbelzahntiger und amerikanische Löwen starben nach der letzten Eiszeit aus, doch der Puma überlebte. Denn vermutlich war er ein besserer Esser als seine pingeligen Verwandten.

Riesenfaultier, Mammut, Säbelzahnkatze und amerikanischer Löwe: All diese nordamerikanischen Arten verschwanden ganz plötzlich vor rund 12 000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Pumas hingegen überlebten die klimatischen Veränderungen - obwohl sie zum Beispiel mit den ebenfalls ausgestorbenen amerikanischen Geparden nah verwandt sind.

Vermutlich hatten die Pumas ihnen etwas voraus: Sie waren in der Auswahl ihrer Speisen nicht so pingelig wie die Verwandten, berichten US-Paläontologen im Fachblatt Biology Letters (online). Die Forscher analysierten dazu mikroskopische Risse an 50 fossilen und modernen Pumazähnen und verglichen sie mit denen von Säbelzahnkatzen und amerikanischen Löwen.

Während die ausgestorbenen Jäger wählerisch nur das zarteste Fleisch ihrer Beute aßen, verspeisten die Pumas erlegte Tiere wohl bis auf die Knochen. Die entsprechenden Muster auf den Zähnen erinnerten die Forscher eher an Aasfresser wie Hyänen. "Die Pumas hatten einen breiteren Speiseplan, anders als die ausgestorbenen Katzen", sagt die Leitautorin der Studie, Larisa DeSantis. "Die abwechslungsreiche Kost könnte der Schlüssel für ihr Überleben gewesen sein."

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Quelle:
SZ vom 23.04.2014/chrb/cwb
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