Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert. Die Sonde Luna-25 sei nach einer "außerplanmäßigen Situation" auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Die Gründe dafür würden geklärt, hieß es.
Eigentlich sollte Luna-25 an diesem Montag am Südpol des Mondes landen und dort unter anderem nach Wasser suchen. Die russische Regierung wollte mit der neuen Mondmission zeigen, dass das Land trotz des Krieges gegen die Ukraine und den vom Westen erlassenen Sanktionen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist.
Vor neun Tagen war vom Weltraumbahnhof Wostotschny aus eine Sojus-Trägerrakete gestartet, die die Sonde an Bord hatte. Der Start der Mission wurde live im Staatsfernsehen übertragen. Dieser Teil der Mission verlief reibungslos. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.
Am Samstagnachmittag meldete Roskosmos dann einen unerwarteten Zwischenfall. In Vorbereitung auf das baldige Aufsetzen auf der Mondoberfläche sollte die 1,8 Tonnen schwere Sonde zu diesem Zeitpunkt in eine neue Mond-Umlaufbahn eintreten. Das gelang jedoch nicht wie vorgesehen.
Luna-25 war Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Mond bis 2040 vorsieht. Es war die erste Mondmission seit der sowjetischen Raumsonde Luna-24 im Jahr 1976. Eigentlich hätte die Mission schon im Jahr 2012 starten sollen, wurde jedoch mehrfach verschoben. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.