Luftverschmutzung in China:Tödlicher als Smog

Mehr als zwei Millionen Kinder sterben in China angeblich jedes Jahr an giftigen Dämpfen in Gebäuden. Tödlich wirkt offenbar vor allem Formaldehyd aus Möbeln.

Mehr als zwei Millionen Kinder und Jugendliche sterben in China angeblich jährlich an den Folgen giftiger Dämpfe in Räumen. Das geht chinesischen Staatsmedien zufolge aus einer Studie des Zentrums für Krankheitskontrolle und Vorbeugung hervor.

Gefährlicher als der Smog auf Pekings Straßen ist die belastete Luft in den Gebäuden selbst. (Foto: Foto: dpa)

Die Luft in Gebäuden sei bis zu zehnmal stärker mit Schadstoffen belastet als die oft von Smog verseuchte Frischluft, heißt es dort.

Von den 2,2 Millionen Kindern und Jugendlichen, die jedes Jahr an den Folgen der Belastung sterben, sei knapp die Hälfte unter fünf Jahre alt.

Die Autoren der Studie machen vor allem Formaldehyd für die Todesfälle verantwortlich, das unter anderem von neuen Möbeln abgegeben wird und krebserregend ist.

Das starke Wirtschaftswachstum in China geht mit massiven Umweltschäden und Gesundheitsfolgen einher: Viele Bewohner der Großstädte leiden unter Smog, Millionen Chinesen haben kein sauberes Trinkwasser.

Laut einem Bericht, den die Weltbank 2007 zusammenstellte, sterben jedes Jahr etwa 750.000 Chinesen an Wasser- und Luftverschmutzung. Von den 20 meistverschmutzten Städten der Welt liegen 16 in China.

Angesichts der Zahlen, die das Zentrum für Krankheitskontrolle und Vorbeugung jetzt veröffentlicht hat, dürften es erheblich mehr sein.

© sueddeutsche.de/AFP/cosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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