Süddeutsche Zeitung

Luftverschmutzung in Asien:Wo der Smog fließt

Manchmal ist die Luftverschmutzung so groß, dass sie auf Satellitenbildern zu sehen ist. Wie ein Trichter liegt zurzeit dicke Luft über Teilen von Indien und Bangladesch.

Von Christopher Schrader

Nicht nur in China liegt zurzeit der Smog über den Straßen und Häusern von Millionen von Menschen, sondern auch in Indien und Bangladesch.

Mit der Form eines Trichters hängt die verschmutzte Luft über den Tälern des Brahmaputra, der von Osten ins gemeinsame Mündungsdelta mit dem aus dem Westen kommenden Ganges fließt. Im Norden begrenzt der Kamm des Himalaja in den Staaten Nepal und Bhutan die verschmutzte Zone; auf beiden Seiten des Deltas bleibt der Smog unterhalb des Hochlands an der Meeresküste.

Die Millionen-Metropole Kolkata liegt knapp westlich der Grenze zwischen Indien und Bangladesch mittendrin. Diese Aufnahme hat der Nasa-Satelliten Terra vor wenigen Tagen zur Erde gefunkt.

Der Smog entsteht zum Teil durch das meteorologischen Phänomen der Inversion. Dabei legt sich in einiger Höhe eine Schicht warmer Luft als Deckel über die kühleren tieferen Schichten, sodass kaum noch ein Luftaustausch stattfindet. Hinzu kommt die Winterzeit, in der es auch in Nordindien kühl wird.

Alle Abgase aus Verkehr und Industrie, der Rauch von Feuern, die Emissionen von Heizungen, sie alle bleiben in der Dunstglocke hängen, die sich mit jedem Tag verdichtet.

Darunter leidet die gesamte Bevölkerung. In den großen Städten Indiens wächst der Ausstoß an Abgasen teilweise noch schneller als in den chinesischen Metropolen.

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Quelle:
SZ vom 16.01.2013/mcs
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