Psychologie:Wann Lesen schlauer macht

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Viele Menschen nehmen in ihrer Freizeit immer noch lieber ein gedrucktes Buch in die Hand. (Foto: Imago/Westend61)

Stimmt es, dass Sachtexte auf Bildschirmen weniger gut erinnert und verstanden werden als gedruckt? Und wie verhält es sich mit erzählenden Texten?

Von Sebastian Herrmann

Wer sich eine grobe Vorstellung von der Hölle verschaffen will, sollte sich dem Fegefeuer der Kommentarspalten im Netz aussetzen. Die gänzlich Unerschrockenen wagen sich in die sozialen Medien, wo noch mehr Hass- und Empörungs-Geschwader ihr selbstgerechtes Gift verspritzen. Dabei ist, Achtung Binsenweisheit, häufig festzustellen: Die Nutzer haben die Texte gar nicht oder nur schluderig gelesen, über die sie sich so aufregen. Das lässt sich natürlich als generelle Empörungslust begreifen, die gierig nach jedem Anlass schnappt. Man kann es aber auch im Lichte einer Meta-Analyse von Leseforschern um Pablo Delgado von der Universität Valencia betrachten: Diese zeigt, dass Texte in digitaler Darstellungsform im Vergleich eher oberflächlich gelesen werden, wenn es sich um Sachtexte handelt. Gedrucktes verschafft Lesern hingegen ein tieferes Verständnis der Materie.

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