Die Lebensjahre eines Menschen stecken im Schweiß und in den Talgdrüsen. Nun ja, eher im Geruch, der sich unter verschwitzten Achseln bildet. Das berichten Chemiker um Johan Lundström vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia (PLoS One, Bd. 7, S. e38110, 2012).
Die Wissenschaftler ließen 41 Probanden an Geruchsproben von Menschen aus drei verschiedenen Altersklassen schnuppern. Den Testpersonen gelang es dabei erstaunlich gut, die Geruchsproben korrekt zuzuordnen. Ein weiteres verblüffende Ergebnis der Forscher ist, dass der Geruch von alten Menschen als weniger unangenehm empfunden wurde als der junger Teilnehmer.
Die Wissenschaftler ließen 20- bis 30-Jährige, 45- bis 55-Jährige sowie Menschen im Alter von 75 bis 95 Jahren jeweils fünf Tage ein einziges T-Shirt tragen. Unter den Achseln waren Stilleinlagen angebracht, die Schweiß, Talg und Körpergeruch aufnahmen. Anschließend wurden die Proben luftdicht verpackt und den 41 Probanden zur Begutachtung durch die Nase vorgelegt. Sie sollten die Geruchsproben entweder einer der drei Altersgruppen zuordnen oder sagen, welche von zwei Einlagen von einem älteren Menschen getragen wurde. Dabei lagen sie verblüffend häufig richtig.
Warum sie den Geruch alter Menschen bei gleicher Intensität als weniger aufdringlich und abstoßend empfanden, können die Chemiker noch nicht erklären.