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Lavaröhre auf Erdtrabanten:Traumlage für Mondkolonisten

Menschliche Siedler auf dem Mond wären Strahlung und extremen Temperaturen ausgesetzt. Wissenschaftler wollen jetzt einen geschützten Ort gefunden haben - für die erste Kolonie.

Seit langem träumen Wissenschaftler und Astronomie-Fans von Siedlungen auf dem Mond und anderen fernen Himmelskörpern. Doch wirklich gemütlich ist es dort nicht für Menschen: Auf dem Mond herrschen starke UV-Strahlung und jeden Tag extreme Temperaturschwankungen.

Zusätzlich wird der Erdtrabant von Meteoriten und Kleinstpartikeln bombardiert. Jetzt wollen Wissenschaftler einen Ort gefunden haben, an dem das Leben auf dem Mond wesentlich sicherer wäre: eine Lavaröhre.

Ein Loch, das wie ein Schild wirkt

Wie der US-Sender CNN auf seiner Internetseite berichtet, haben die Forscher in der Vulkanregion der Marius-Hügel ein vertikales Loch entdeckt, das aufgrund seiner Tiefe und eines natürlichen "Schildes" aus Gestein, das die Röhre schützt, geeignet ist.

Deshalb sei diese ein Kandidat für "weitere Erkundung" und potentiell ein guter Standort für eine menschliche Basis. Das Loch soll 65 Meter breit und 80 Meter tief sein.

"Lavaröhren auf dem Mond sind ein potentiell wichtiger Ort für eine zukünftige Mondbasis, egal ob für lokale Erkundungen und Entwicklung, oder als ein Außenposten für Forschungen jenseits des Mondes," schreiben die Forscher in der Veröffentlichung ihrer Erkenntnisse in den Geophysical Research Letters, der Zeitschrift des amerikanischen geophysischen Verbandes.

Junichi Haruyama von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA leitet das Forscherteam. Die amerikanische Nasa wollte sich dagegen zu dem Bericht der Forscher nicht äußern.

Der erste Wohnort der Menschen auf dem Mond könnte also ein Loch im Boden sein - vorausgesetzt natürlich, die Regierungen der Erde entschließen sich zur Besiedlung des Mondes.

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