Süddeutsche Zeitung

Langzeitstudie in Argentinien:Klimawandel bedroht Pinguinküken

Pinguinküken sind Hitze und Stürmen schutzlos ausgeliefert. Mit dem Klimawandel könnten extreme Wetterphänomene zunehmen - das bedroht die größte Pinguinkolonie in Argentinien.

Magellan-Pinguinküken leben gefährlich. Rund zwei von drei Vögeln verhungern oder werden von Räubern gefressen, bevor sie überhaupt das Nest verlassen. Der Klimawandel könnte die Risiken für die Pinguine verschärfen, wie Forscher in der Fachzeitschrift Plos One (online) berichten.

28 Jahre lang beobachteten Wissenschaftler der University of Washington die größte Magellan-Pinguinkolonie der Welt in Argentinien. Auf der Halbinsel Punta Tombo brüten rund 200 000 Paare.

Zahl der Pinguine geht zurück

In den meisten Jahren war Nahrungsmangel die häufigste Todesursache der Küken. Doch in 13 Jahren trugen auch Stürme erheblich zum Tod des Nachwuchses bei. Die Küken sind in den ersten Wochen ihres Lebens Nässe fast schutzlos ausgeliefert, da ihr junges Federkleid noch kein Wasser abhält. In zwei Extremjahren töteten Stürme auf diese Weise rund die Hälfte der Küken. "Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit für Stürme und deren Stärke", schreiben die Autoren. Auch der Niederschlag nehme in der Region zu.

"An diese Dinge können sich die Pinguine nicht evolutionär anpassen - es geht zu schnell und die Ereignisse sind zu extrem", sagte die Autorin der Studie, Dee Boersma, dem Magazin Science. Ebenso machen die steigenden Temperaturen den Küken zu schaffen. Ihr junges Federkleid verbietet ein kühlendes Bad im Ozean.

Bereits jetzt forderten Umweltveränderungen ihren Tribut, so die Autoren. Seit 1987 sei die Zahl der Magellan-Pinguine um ein Fünftel zurückgegangen.

In diesem Video zeigt die Nasa, wie sich die Erde in den letzten sechs Jahrzehnten erwärmt hat:

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Quelle:
SZ vom 31.01.2014/chrb
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