Süddeutsche Zeitung

Landwirtschaftliche Erträge:Steigerung um bis zu 70 Prozent möglich

Die Felder der Welt könnten viel mehr Menschen ernähren als bisher, sagen US-Umweltforscher. Notwendig sind allerdings eine bessere Bewässerung und optimale Düngung.

Christopher Schrader

Den Nahrungsbedarf einer wachsenden und wohlhabenderen Weltbevölkerung zu decken, erfordert erhebliche Veränderungen an den Praktiken des Ackerbaus. Durch verbesserte Bewässerung und optimale Gabe von Dünger ließe sich der Ertrag bei den wichtigsten Getreidesorten Weizen, Mais und Reis um 45 bis 70 Prozent steigern, haben Umweltforscher um Nathaniel Mueller von der University of Minnesota in St. Paul berechnet (Nature, online).

Optimale Erträge erreichten nur wenige Regionen in Dänemark, Norddeutschland, Nordfrankreich, dem mittlere Westen der USA, Teilen Chinas und Südindiens. Die Wissenschaftler haben aber auch erhebliche Defizite in Afrika, Südamerika und in Osteuropa ausgemacht, wo große Teile der Ukraine ihr Potenzial nur zu 30 Prozent erreichen.

In einem Sechstel der Gebiete ist allein mangelndes Wasser der Grund, warum die Erträge nicht steigen, aber in drei Vierteln fehlen vor allem Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese werden in großen Teilen Westeuropas, der USA und Chinas zu viel gegeben. Eine Umverteilung könnte also die Erträge insgesamt steigern. Alle landwirtschaftlichen Flächen auf mindestens 75 Prozent ihrer möglichen Erträge zu bringen, würde nach den Zahlen der Forscher nur eine relativ kleine Steigerung der Nährstoffmengen und eine optimale Verteilung erfordern.

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SZ vom 30.08.2012/hmet/mcs
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