Kurzschluss:Steinmarder setzt weltgrößten Teilchenbeschleuniger außer Gefecht
Ein Steinmarder hat im Europäischen Kernforschungszentrum Cern nahe Genf eine der komplexesten Maschinen der Welt außer Gefecht gesetzt. Der weltgrößte Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) habe seinen Betrieb eingestellt, nachdem das Tier am Freitag für einen Stromausfall gesorgt habe, sagte Cern-Sprecher Arnaud Marsollier. Die Angaben zur Tierart sind allerdings nicht eindeutig - in einem Bericht des Cern ist von einem Steinmarder die Rede, in anderen Berichten von einem Wiesel.
Der Marder sei an einen 66-Kilovolt-Transformator geraten und habe dadurch einen Kurzschluss ausgelöst. Das Tier ist tot - und nur noch wenig von ihm übrig, sagte Marsollier dem Rundfunksender BBC.
Es ist nicht der erste Ausfall des LHC
Bereits 2009 war der LHC ausgefallen. Damals wurde vermutet, dass ein Vogel Baguette-Reste in den oberirdischen Teil der Anlage hatte fallen lassen. Marsollier zufolge seien solche, durch Tiere ausgelöste Ausfälle selten, aber nicht allzu überraschend - man befinde sich nun mal auf dem Land. Nun werde es einige Tage dauern, den Schaden an dem mehrere Milliarden Euro teuren LHC zu reparieren.
Der Teilchenbeschleuniger befindet sich in einem unterirdischen, 27 Kilometer langen Ringtunnel an der schweizerisch-französischen Grenze. Im LHC lassen Wissenschaftler in Experimenten mehr als hundert Meter unter der Erde Protonen beinahe mit Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen. Dabei hoffen die Forscher auf Spuren neu entstandener Teilchen. Auf diese Weise konnten die Forscher 2012 das lange gesuchte Higgs-Boson nachweisen, das auch "Gottesteilchen" genannt wird und anderen Teilchen ihre Masse verleiht.