Süddeutsche Zeitung

Kunstvolle Luftaufnahmen:Wunder von Rot bis Blau

Bernhard Edmaier fotografiert wie kein anderer die Meisterwerke der Erde.

Tagliamento, Friaul, Italien: Der Tagliamento, der von den Südalpen aus ins adriatische Meer fließt, wird als der „König der Alpenflüsse“ bezeichnet. Dort, wo er sich mit dem Nebenfluss Fella vereinigt, trifft sein intensiv grünes Wasser auf milchig trübes Schmelzwasser und es kommt zu Verwirbelungen.

Searles Lake, Kalifornien, USA: Salzliebende Mikroorganismen, mit einem Farbstoff im Körper wie man ihn auch in Tomaten findet, färben den See in der Mojave-Wüste rot. Der Searles Lake ist ein abflussloses Becken, in dem sich hin und wieder Regenwasser sammelt. Während es in der Sonnenhitze verdunstet, wird der See zum Sumpf. Das Wasser wird zur Salzlake. Die Bakterien, die im Seeboden schlummern, beginnen sich schlagartig zu vermehren und die Rotfärbung setzt ein.

Landeyjarsander, Island: Auf den großen Ebenen aus dunklem Vulkansand an der Südküste Islands findet man solche unwirklich anmutenden intensiv gelben und orange gefärbten Wasserlandschaften. Sie entstehen überall dort, wo sich eisenschüssige Bäche kurz vor ihrer Mündung ins Meer flächig ausbreiten können.

Lagune von Venedig, Italien: Im Süden der dicht besiedelten Lagune von Venedig, die durch Landzungen vom adriatischen Meer getrennt wird, liegt ein ausgedehntes Watt-und Marschland. Unzählige große und kleine Kanäle, in denen der Wasserspiegel mit den Gezeiten steigt und fällt, winden sich durch Sümpfe.

Inseln nahe Eleuthera, Bahamas: Der Meeresboden ist im Bereich dieser Inseln sehr flach. Die Menschen auf den Bahamas können die Tiefe anhand der Wasserfarbe abschätzen. Bis zu einer Tiefe von 10 Metern ist das Meer grünlich bis türkis, während das tiefere Wasser blau schimmert. Strömungen haben den Sand auf dem Meeresgrund zu untermeerischen Dünen angehäuft.

Schwarzeis, Silvaplanasee, Schweiz: Wenn es im Winter während einer langen, windstillen Kälteperiode nicht schneit, kann auf Seen eine glasklare, tragfähige Eisdecke heranwachsen. Weil man durch das Eis in die dunkle Tiefe des Sees hinunterblicken kann, wird diese Form von Eis als Schwarzeis bezeichnet. Risse und Felder aus Luftblasen bilden darin weiße Muster.

Die kantigen Gipfel der Höfats im Allgäu hat Bernhard Edmaier in sattem Grün abgelichtet.

Der neuseeländische Franz-Josef-Gletscher.

Alle Bilder stammen aus dem Buch von Bernhard Edmaier: EarthArt. Colours of the Earth. Phaidon Verlag, New York 2013. 224 Seiten, 49,95 Euro.

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