Süddeutsche Zeitung

Künstliche Befruchtung:Risiko Eizellspende

Für manche Frau ist die Eizelle einer Fremden die letzte Hoffnung auf Nachwuchs. Doch eine solche Schwangerschaft bedeutet offenbar ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind.

Christina Berndt

Mit der Eizelle einer fremden Frau schwanger zu werden, ist für manche Frauen der einzige Weg zu einem Kind.

Da solche Eizellspenden in Deutschland verboten ist, reisen viele Paare dazu ins Ausland; die fremde Eizelle wird dort in vitro mit dem Samen des Mannes befruchtet und der Frau eingesetzt.

Offenbar bedeutet eine solche Schwangerschaft aber ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind. Aachener Mediziner berichten im Deutschen Ärzteblatt von acht Frauen in den vergangenen vier Jahren, deren Blutdruck sich in der Schwangerschaft so stark erhöhte, dass die Ärzte die Babys verfrüht aus dem Mutterleib holen mussten, um das Leben der Mütter zu retten. Drei Kinder starben dadurch.

Schwangerschaftshochdruck trifft auch Frauen, die auf normalem Wege schwanger werden. Weltweit geht der Tod von 50.000 werdenden Müttern darauf zurück. Eine Analyse der Fachliteratur offenbarte nun, dass Frauen besonders gefährdet sind, wenn sie mit einer fremden Eizelle schwanger geworden sind. Häufig verheimlichen sie ihrem Arzt, wie das Ungeborene in ihren Bauch gelangt ist.

"Ärzte sollten gezielt nachfragen, ob eine künstliche Befruchtung mit einer Eizellspende durchgeführt wurde", sagt Ulrich Pecks vom Klinikum Aachen.

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Quelle:
SZ vom 22.01.2011/mcs
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