Kudzu:Grüner Luftverpester

Die asiatische Weinpflanze Kudzu breitet sich in den USA so massiv aus, dass sie zur Umweltbelastung werden könnte: Sie erhöht den Ozongehalt der Luft.

Henning Pulß

Eine importierte Nutzpflanze bedroht die Luftqualität in einigen Regionen der USA. Eigentlich in Asien heimisch, wurde die Weinpflanze Kudzu im frühen 20. Jahrhundert auch in den USA angepflanzt. Sie diente als Futterpflanze und sollte den Erdboden stabilisieren.

Kudzu, AP

Kudzu überwuchert die Ruine einer alten Fabrik in North Carolina.

(Foto: Foto: AP)

Vor allem im Südosten des Landes breitete sich Kudzu massiv aus und eroberte große Flächen. Mittlerweile ist die Pflanze zur Umweltbelastung geworden: Sie bindet große Mengen Stickstoff und regt so die Produktion von Stickoxid an.

Dieses wiederum ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Bildung von Ozon, welches die Atemorgane angreift. Diesen Zusammenhang haben Biologen von der Columbia University in New York zum ersten Mal quantitativ erforscht (PNAS, online).

Die Wissenschaftler untersuchten drei Areale, in denen sich Kudzu ausgebreitet hat und verglichen diese mit freien Flächen. Die befallenen Böden stießen mehr als doppelt so viel Stickoxid aus.

In einem Modell simulierte das Team einen Extremfall, sollte sich Kudzu weiter uneingeschränkt verbreiten: Betroffene Regionen könnten an bis zu sieben Tagen mehr im Jahr einen überdurchschnittlich hohen Ozongehalt verzeichnen - eine erhebliche Luftverschlechterung.

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