Korallen:Sie sind wieder da

Korallen: Polypen der Korallenart Cladocora caespitosa

Polypen der Korallenart Cladocora caespitosa

(Foto: AFP)

Manche Korallen verfügen offensichtlich über erstaunliche Regenerationskräfte, berichten Biologen. Zumindest in einem Riff vor den spanischen Columbretes-Inseln sind totgeglaubte Nesseltiere nach einigen Jahren wieder aufgeblüht.

Von den Steinkorallen, die aussehen wie blühende Unterwasserpflanzen, in Wahrheit aber Tiere sind, gibt es meistens nur schlechte Nachrichten. Die Klimakrise setzt den Nesseltieren derart zu, dass sie ausbleichen und sterben. Jetzt gibt es endlich einmal gute Neuigkeiten: Zumindest die Rasenkoralle Cladocora caespitosa hat offenbar die Fähigkeit, eine Bleiche zu überleben und Jahre später wieder aufzublühen (Science Advances). Das berichten zwei Biologen, die seit 16 Jahren 243 Kolonien der vom Aussterben bedrohten Korallenart in der Nähe der spanischen Columbretes-Inseln beobachten. Viele ihrer Forschungsobjekte sind während einer extremen Hitzewelle im Jahr 2003 ausgeblichen. Doch nach einigen Jahren haben die Forscher mitten in den vermeintlich toten Korallenskeletten plötzlich lebende Polypen entdeckt. Das sind die winzigen Nesseltiere, aus denen die Korallen bestehen. Wie sich herausstellte, beherbergten 38 Prozent der scheinbar toten Rasenkorallen noch lebende Polypen. Die Tiere waren derart stark zusammengeschrumpft, dass die Forscher sie zunächst für tot hielten. Doch nach einiger Zeit hatten sie ihre ursprüngliche Größe wieder erreicht und begannen, ein neues Kalkskelett zu bilden. Ob auch andere Korallenarten, etwa die im sterbenden Great Barrier Reef vor der Küste Australiens, auf diese Weise auferstehen können, ist nicht bekannt.

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