Klimawandel:Mehr Treibhausgase in der Atmosphäre als je zuvor

Wolken am Himmel

Die CO₂-Konzentration stieg nach Angaben der WMO im vergangenen Jahr auf 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen)

(Foto: Kamal J. / Unsplash)
  • Die Konzentration der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Distickstoffmonoxid in der Atmosphäre hat 2017 einen neuen Rekordstand erreicht.
  • Die Weltorganisation für Meteorologie warnt, dass schnell gehandelt werden muss, um eine weitere Erderwärmung zu verhindern.

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ist laut Messungen von Klimaforschern so hoch wie nie. "Es gibt keine Anzeichen für eine Umkehrung des Trends, der zu langfristigem Klimawandel, dem Meeresspiegelanstieg, der Versauerung der Meere und mehr extremen Wettersituationen beiträgt", warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag in Genf.

"Ohne eine Verringerung von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen wird der Klimawandel zerstörerische und unumkehrbare Folgen für die Erde haben", warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. "Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan."

Klimawandel: Der Anstieg des CO2 in der Atmosphäre - gemessen vom Mauna Loa Observatory auf Hawaii.

Der Anstieg des CO2 in der Atmosphäre - gemessen vom Mauna Loa Observatory auf Hawaii.

(Foto: NOAA)

Die CO₂-Konzentration stieg nach Angaben der WMO im vergangenen Jahr auf 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen), nach 403,3 im Jahr 2016. CO₂ verbleibt Hunderte von Jahren in der Atmosphäre, in den Ozeanen sogar noch länger. "Eine vergleichbare Konzentration von Kohlenstoffdioxid hat die Erde zum letzten Mal vor drei bis fünf Millionen Jahren erlebt", so Taalas. "Damals lag die globale Temperatur um zwei bis drei Grad über der heutigen und der Meeresspiegel war zehn bis zwanzig Meter höher als heute."

Auch die Konzentration von Methan und Distickstoffmonoxid in der Atmosphäre hat den Daten zufolge 2017 einen neuen Rekordstand erreicht.

Zudem warnen die Forscher vor einem Ozonkiller, der ebenfalls als Treibhausgas wirkt. Es geht um das längst verbotene Kühlmittel CFC-11 oder Trichlorfluormethan, das nach Angaben der WMO in Ostasien offenbar noch immer hergestellt wird. Der Rückgang von CFC-11 in der Atmosphäre habe sich seit 2012 deutlich verlangsamt.

Zuletzt hatte der Weltklimarat die Staaten zu deutlich mehr Anstrengungen gedrängt. Seinem jüngsten Bericht nach hat sich die Erde bereits um etwa ein Grad Celsius aufgeheizt. Eine Begrenzung der globalen Erwärmung, wie in den Klimazielen festgelegt, sei nur noch durch "schnelles und weitreichendes" Handeln erreichbar, hieß es. Im Pariser Klimaabkommen hatte die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 beschlossen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken und wenn möglich sogar unter 1,5 Grad zu bleiben.

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