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Klimawandel:2022: Wärmster Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen

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Der Sommer 2021 ging schon als wärmster je in Europa gemessener in die Geschichte ein. Nun ist der Rekord bereits gebrochen. Vor allem im August war es vielerorts überdurchschnittlich heiß.

Die Sommermonate Juni bis August waren in Europa so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag mit. Die Durchschnittstemperatur lag in den drei Sommermonaten 0,4 Grad Celsius über dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Im August lag die Durchschnittstemperatur sogar um 0,8 Grad über der vom August 2021.

Vor allem im Osten Europas kletterten die Temperaturen weit über den langjährigen Durchschnitt. "Ebenso lagen sie im Südwesten Europas weit über dem Durchschnitt, wo die Temperaturen auch im Juni und Juli hoch waren", heißt es in einer Mitteilung des Dienstes. "Auch Nordamerika erlebte einen seiner wärmsten Sommer."

Weltweit betrachtet war die Durchschnittstemperatur der Luft an der Erdoberfläche im August 2022 um 0,3 Grad höher als der Monatsdurchschnitt zwischen den Jahren 1991 und 2020. Damit sei der August 2022 der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, heißt es von Copernicus.

Dabei war vor allem der August in weiten Teilen Westeuropas und in Teilen Osteuropas auch wesentlich trockener als im Durchschnitt. Überdurchschnittlich feuchte Regionen gab es jedoch ebenfalls: In den meisten Teilen Skandinaviens und in Teilen Süd- und Südosteuropas fiel mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. "Auch in vielen außertropischen Regionen Nordamerikas und Asiens waren die Bedingungen überdurchschnittlich feucht: Vielerorts lösten starke Niederschläge Überschwemmungen und Überflutungen aus", heißt es in der Mitteilung.

"Eine Reihe intensiver Hitzewellen in ganz Europa, gepaart mit ungewöhnlich trockenen Bedingungen, haben in vielen Teilen Europas zu einem Sommer der Extreme mit Rekorden bei Temperatur, Trockenheit und Feueraktivität geführt", wird Copernicus-Wissenschaftlerin Freja Vamborg in der Mitteilung zitiert. Dies habe die Gesellschaft wie auch die Natur auf unterschiedliche Weise beeinträchtigt.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis zum Jahr 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

Mit Material von dpa

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