Klimawandel:Mit Vollgas ins Treibhaus

Jedes Jahr vermelden Forscher neue Rekordstände: Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre steigt und steigt.

Von Patrick Illinger

Wer in den 1980er-Jahren in die Schule ging, lernte, dass die Luft der Erdatmosphäre neben Stickstoff, Sauerstoff und Argon zu 0,03 Prozent aus Kohlendioxid besteht. Heute ist dieser Wert auf mehr als 0,04 Prozent gestiegen und wächst weiterhin ungebremst. Wie die Weltbehörde für Meteorologie WMO am Donnerstag mitteilte, liegt der neue Rekordwert bei 405,5 CO₂-Molekülen pro einer Million Luftteilchen. Damit setzt sich ein seit Anfang der 1960er-Jahre beobachteter Trend ungebremst fort. Der zunehmende CO₂-Anteil in der Luft verstärkt den sogenannten Treibhauseffekt, den Wissenschaftler seit dem 19. Jahrhundert kennen. Je mehr Treibhausgas-Moleküle die Atmosphäre enthält - neben CO₂ sind das auch Stoffe wie Methan -, umso mehr Wärmestrahlung der Sonne absorbiert die Erde als zusätzliche Energie, statt sie in den Weltraum zurückzuspiegeln. Dieser Effekt hat sich auf der Erde seit 1990 um 41 Prozent verstärkt. Zu den Folgen gehört das Anschwellen der Ozeane sowie eine Zunahme heftiger Extremwetter-Ereignisse. Eine vergleichbare CO₂-Konzentration gab es zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren. Damals waren die Meeresspiegel zehn bis 20 Meter höher als heute.

© SZ vom 23.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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