Klimawandel:EU fordert globales CO₂-Regime

Kohlekraftwerk Mehrum

Die EU will den Ausstoß von CO2 bis 2030 deutlich senken - international sollen die Fortschritte strenger überwacht werden.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
  • Die EU-Umweltminister fordern, den CO₂-Ausstoß ab 2025 weltweit zu überwachen, um strengere Klimaschutzziele durchzusetzen.
  • Mit der Forderung will die EU beim UN-Klimagipfel in Paris in die Verhandlungen gehen.
  • Eine Reform des Emissionshandels ist ebenfalls geplant.

Die EU-Umweltminister fordern, den Ausstoß von Treibhausgasen einzelner Staaten ab 2025 international zu überwachen. Am Freitag einigten sich in Brüssel die EU-Umweltminister auf diese Idee - damit wollen sie beim UN-Klimagipfel Ende November gegenüber anderen Ländern wie USA oder China auftreten. Auf dem Klimagipfel soll ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll vereinbart werden, das 2020 ausläuft. "Die EU ist ganz klar in der Lage, auf der Pariser Konferenz eine Vorreiterrolle einzunehmen und entschlossen, dies zu tun", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Das neue Vorhaben der EU sieht vor, dass Staaten alle fünf Jahre ihre Daten offenlegen, um sich ambitioniertere Ziele setzen zu können. Ausgeschlossen sei, dass Klimaziele im Nachhinein wieder herabgesetzt würden, sagte Hendricks. Diese Verpflichtung ließe sich auch rechtssicher festschreiben. Die erste Überprüfung fände demnach 2025 statt. Die EU selbst strebt an, den Ausstoß von CO₂ bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren. Auf dem G-7-Gipfel im bayerischen Elmau hatten die Staatschefs der wichtigsten Industrienationen zudem verabredet, bis 2100 komplett aus fossilen Energien wie Kohle auszusteigen. Dieses Ziel bekräftigten die EU-Umweltminister nun ebenfalls. Die Erderwärmung soll so auf zwei Grad Celsius begrenzt werden.

Ebenfalls helfen soll eine am Freitag beschlossene Änderung des europäischen CO₂-Handels. Von 2019 an sollen etwa 1,5 Milliarden CO₂-Rechte in eine Art Ablage geschoben und so dem Markt entzogen werden. Die Verknappung soll zu steigenden Preisen führen und damit den Unternehmen Investitionen in klimaschonende Technologien schmackhaft machen. Über eine grundlegende Reform des Systems wird derzeit verhandelt.

Umweltverbände wie Greenpeace oder WWF kritisierten dagegen, dass die Minister die Gelegenheit verpasst hätten, sich ambitioniertere Ziele zu setzen.

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