Klimaveränderungen:Erwärmung der Arktis soll polaren Jetstream beeinflussen

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Sonne in den Bergen (Auerberg bei Stötten in Bayern): Erwärmung der Arktis beeinflusst den polaren Jetstream (Foto: dpa)

Dürre in Kalifornien, Eiseskälte im Nordosten, Überschwemmungen in Großbritannien: All diese Naturphänomene könnten mit dem Klimawandel zusammenhängen, vermuten US-Forscher. Im Verdacht steht der Jetstream.

Eiseskälte im Nordosten der USA, Dürre in Kalifornien und großflächige Überschwemmungen in Großbritannien: Das seit Wochen anhaltende Wetterchaos könnte nach Ansicht von US-Forschern mit dem Klimawandel zusammenhängen. "Es stimmt überein

mit dem Muster, das wir auf Basis unserer Daten erwarten", sagte die Klimaforscherin Jennifer Francis von der Rutgers Universität im US-Bundesstaat New Jersey beim Jahrestreffen des weltgrößten Wissenschaftsverbands American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Chicago. Für eine definitive Aussage dazu sei es jedoch noch zu früh, betonte sie.

Im Verdacht hat das Forscherteam um Francis den Jetstream, eine starke Luftströmung in großer Höhe, die die Großwetterlage in den USA und Europa mitbestimmt. Die Erwärmung der Arktis führe dazu, dass der Jetstream insgesamt schwächer werde und in größeren Wellen verlaufe, sagte Francis. Diese Wellen bewegen sich langsam und führen dazu, dass die Wetterlage sich über einen längeren Zeitraum nicht ändert.

Beult sich eine Welle nach Norden, dann strömt warme Luft in den Süden, beult sie sich nach Süden, kommt kältere Luft aus der Arktis. Wenn sich der polare Jetstream abschwäche, weite er sich aus und weiche stärker von seinem normalen Verlauf ab Dadurch neigten die Wetterphänomene dazu, länger als gewöhnlich anzudauern. "Das scheint anzudeuten, dass sich die Eigenheiten des Wetters verändern", sagte die Professorin.

Für ihre Forschungen wertete Francis Wetterdaten seit 1980 aus und entdeckte besonders in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine Schwächung des Jetstreams und deutlich größere Jetstream-Wellen - der Jetstream ufere also stärker nach Norden beziehungsweise Süden aus. Die Ergebnisse deckten sich mit denen einiger anderer Forscher, die ebenfalls Auffälligkeiten rund um die größeren Jetstream-Wellen beschrieben hätten.

© AFP/dpa/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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