Klimakrise:Die vergangenen acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen

Klimakrise: Skifahren ohne Schnee ist bei den derzeit warmen Temperaturen längst kein unbekanntes Erlebnis mehr.

Skifahren ohne Schnee ist bei den derzeit warmen Temperaturen längst kein unbekanntes Erlebnis mehr.

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Das geht aus einer Auswertung der Weltwetterorganisation WMO hervor. Und der Trend werde sich fortsetzen.

Die vergangenen acht Jahre waren laut einer Auswertung der Weltwetterorganisation (WMO) weltweit betrachtet die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, das teilte die WMO am Donnerstagnachmittag mit. Angetrieben werde die Erderwärmung durch die steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre.

Das vergangene Jahr dürfte laut WMO das fünft- oder sechstwärmste Jahr gewesen sein. Die Unterschiede zwischen einzelnen Jahren sind oft so gering, dass eine genaue Rangordnung schwierig ist, heißt es von der WMO.

Die globale Durchschnittstemperatur lag etwa 1,15 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850 - 1900). Das wärmste Jahr bislang war 2016 mit plus 1,3 Grad, gefolgt von 2019 und 2020. Die WMO hat sechs Datensätze für die Berechnung ausgewertet. In einigen landete das Jahr 2022 auf dem fünften, in anderen auf dem sechsten Platz.

Dass 2022 den Rekord von 2016 nicht brach, lag nach Angaben der WMO wahrscheinlich am Wetterphänomen La Niña, das einen kühlenden Effekt hat. Bei La Niña verändert sich Luft- und Wasserströmung im und über dem Pazifik. 2022/23 ist ungewöhnlicherweise der dritte Winter in Folge mit La Niña-Effekten. Sie dürften mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit bis März anhalten, so die WMO. 2016 war dagegen vom La Niña-Gegenstück, El Niño, geprägt, das eher zu einer höheren globalen Durchschnittstemperatur beiträgt.

Im Zehnjahresdurchschnitt 2013 bis 2022 lag die globale Durchschnittstemperatur bei 1,14 Grad über dem vorindustriellen Niveau. In den zehn Jahren von 2011 bis 2020 waren es 1,09 Grad, wie die WMO weiter berichtete. Der Trend werde sich fortsetzen, weil sich in der Atmosphäre Rekordmengen an Treibhausgasen befinden. Die Folgen würden immer deutlicher.

WMO-Chef Petteri Taalas verwies auf die Rekordhitze 2022 unter anderem in China, Europa, Südasien sowie Nord- und Südamerika und die anhaltende Dürre am Horn von Afrika. Hitze und Dürren gab es immer. Aber der Klimawandel trägt dazu bei, dass Wetterextreme schwerer und häufiger werden.

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