Klimakrise:Rasante Schmelze

Nahe des Basislagers des Nanga Parbat in Pakistan haben Unbekannte zehn Menschen erschossen

Die Gletscher des Himalaya - hier der Nanga Parbat - sind lebenswichtiger Wasserlieferant für viele Millionen Menschen.

(Foto: Olivier Matthys/dpa)

Die Gletscher des Himalaya geben 1,6-mal so viel Wasser ab, wie sie durch Niederschläge aufnehmen. Langfristig wird das Schmelzwasser zurückgehen. Dann sind 221 Millionen Menschen in der Region von Wassermangel bedroht.

Von Lena Hummel

Die Trinkwasserversorgung Hunderter Millionen Menschen in Süd- und Zentralasien könnte bereits in wenigen Jahrzehnten knapp werden, weil die Gletscher im Hochgebirge des Himalaya zu schnell schmelzen. Zu diesem Ergebnis kommt der Glaziologe Hamish D. Pritchard in einer Studie, die das Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht hat. Von dem Wasser, das jährlich von den Gletschern talabwärts fließt (im Bild der Nanga Parbat), sind 221 Millionen Menschen abhängig. 800 Millionen weitere Menschen sind zumindest in Teilen auf das Gletscherwasser angewiesen. Vor allem während der Dürreperioden ist das Schmelzwasser für die Bevölkerung von Pakistan, Afghanistan, Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisistan überlebenswichtig. Alarmierend finden Forscher, dass die Gletscher 1,6-mal so schnell schmelzen, wie sie durch den natürlichen Wasserkreislauf aufgefüllt werden. Pritchard zeigt das, indem er die sommerlichen Schmelzwassermengen den Schneefallraten im Winter gegenüberstellt. Für seine Analyse hat er Niederschlags- und Temperaturaufzeichnungen sowie Daten zur Veränderung der Gletschervolumen herangezogen. Der Forscher prognostiziert, dass das Schmelzwasser in den kommenden Jahrzenten weiter zunimmt, bevor es schließlich knapp wird.

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