Klimaforschung im Ballon:Zum Pol - und darüber hinaus

Zu Fuß hat er den Nordpol bereits besucht. Nun ist der Abenteurer und Forscher Jean-Louis Etienne wieder dorthin unterwegs - im Ballon.

Etienne ist mit seinem Ballon am Montag in Longyearbyen auf dem norwegischen Svalbard-Archipel abgehoben. Es soll der weltweit erste Solo-Flug im Ballon über den Nordpol werden.

Die Reise geht über eine Strecke von 3500 Kilometern und wird zwischen sieben und zehn Tagen dauern.

Etienne will während des Fluges unter anderem Daten über die Kohlendioxid-Konzentration in der Arktis und die Veränderungen des Erdmagnetfeldes sammeln. Diese sollen in Echtzeit an wissenschaftliche Institute übermittelt werden.

Getestet wird bei dieser Gelegenheit eine Miniatur-Sonde, die auch unter extremen klimatischen Bedingungen Messungen vornehmen und die erfassten Werte senden kann.

Der Franzose fliegt in einem 28 Meter hohen Gas- und Heißluftballon. Mit einer solchen Konstruktion war es 1999 dem Schweizer Bertrand Picard und dem Briten Brian Jones gelungen, die Erde nonstop zu umrunden.

Gelingt Etienne die Expedition, ist er der erste Mensch, der die Arktis mit einem Ballon überflogen hat. 1897 waren der Schwede Salmon August Andrée und seine zwei Begleiter bei einem ähnlichen Versuch abgestürzt.

Etienne kennt sich in der Arktis gut aus. 1986 erreichte er im Alleingang nach einem 63-tägigen Fußmarsch den Nordpol. 2002 hielt er sich vier Monate mit einem Schiff in der Region auf.

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