Der weltweite Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid ist in den vergangenen drei Jahren offenbar weitgehend stabil geblieben. In einer Zeit starken Wirtschaftswachstums sei eine solche Entwicklung "beispiellos", heißt es im jährlichen Bericht "Global Carbon Budget", der von internationalen Wissenschaftlern erstellt wird und am Montag in der Zeitschrift Earth System Science Data veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2015 sei der globale CO₂-Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr mit 36,6 Milliarden Tonnen stabil geblieben. Für 2016 werde ein leichter Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. In den Jahren von 2004 bis 2013 war der Ausstoß von Jahr zu Jahr im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. In Deutschland hingegen war der CO₂-Ausstoß 2015 trotz der Förderung erneuerbarer Energien um 0,7 Prozent gestiegen, in der EU nahm er um 1,4 Prozent zu. Das Abflachen des weltweiten Anstiegs führten die Autoren vor allem auf den reduzierten Kohleverbrauch in China zurück.
Diese Entwicklung sei ein "klarer und beispielloser Bruch" mit der bisherigen Entwicklung, sagte die Hauptautorin der Studie, Corinne Le Quéré von der britischen University of East Anglia. "Das ist sehr hilfreich für den Umgang mit dem Klimawandel, aber es ist noch nicht genug." Um das international vereinbarte Ziel zu erreichen, den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, sei jedoch ein deutlicher Rückgang des CO₂-Ausstoßes nötig.