Klima - Neukalen:Feldtag Paludikultur: Dämmstoff aus dem Moor

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Neukalen (dpa/lmv) - Rohrkolben statt Styropor? Im Rahmen des "Feldtags Paludikultur" bei Neukalen wollen die beteiligten Forscher der Öffentlichkeit zeigen, wie die Anbauart unter anderem den Dämmstoffsektor verändern könnte. Vor allem soll sie Landwirtschaft und Umweltschutz zusammen bringen. "Ein wirkungsvoller Schutz der Moorböden ist ein wichtiger Beitrag zu ambitioniertem Klimaschutz", hieß es am Freitag von Umweltminister Till Backhaus (SPD).

Das vom Bundesumweltministerium geförderte Pilotprojekt zur klimafreundlichen Bewirtschaftung von Mooren soll zeigen, wie die Treibhausgasemmissionen auf bewirtschafteten wiedervernässten Moorböden gesenkt werden können. Am Feldtag beteiligten sich neben dem "Moor Centrum" der Uni Greifswald auch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und die Succow-Stiftung.

Vom "Moor Centrum" hieß es, "Moorbodenschutz ist Klimaschutz. Das geht nur, wenn der Torf ganzjährig nass ist. Paludikultur ermöglicht es, die Wasserstände auf Moorböden anzuheben und sie trotzdem weiter landwirtschaftlich zu nutzen". Auf der im Mai 2019 angelegten Demonstrationsfläche "Teichweide" werde auf ungefähr 10 Hektar die Kultivierung von Rohrkolben und Schilf untersucht.

Die Idee hinter der Paludikultur: Der geerntete Rohrkolben soll laut den Forschern im Bau- und Dämmstoffsektor die herkömmlichen fossilen Produkte wie Styropor ersetzen. Diese bleiben dann in der Erde und der von den Pflanzen gebundene Kohlenstoff wird in langlebigen Produkten gespeichert. Darüber hinaus soll die Anbauart unter anderem auch Vorteile für den Gewässer- und Artenschutz bieten.

Das Bundesumweltministerium fördert das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Energie- und Klimafonds bis 2031 mit rund 12,6 Millionen Euro.

© dpa-infocom, dpa:210903-99-81412/2

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